Es fühlt sich an wie sterben

Ich verfolge schon seit geraumer Zeit diverse astrologische bzw. esoterische Inhalte. Doch noch nie haben sie so sehr davon gesprochen, was mir gerade widerfährt. Die Botschaften, die ich überall gefunden habe, waren die gleichen. Loslassen. Zulassen und vertrauen. Selbstliebe. All das, was ich am wenigsten kann.

Ich habe heute mit A. telefoniert. Und mir wurde noch einmal deutlich, dass ich diesmal, an diesem tiefen, schwarzen, nahezu unerträglichen Punkt meines Lebens komplett auf mich selbst zurückgeworfen bin. Ich blicke in den Spiegel, der er für mich ist. Und was ich sehe, zerreißt mir das Herz. Da bin nur noch ich. Und niemand sonst.

Ich sehe den Riesenberg Arbeit vor mir, all die unerledigten, geleugneten Dinge, die ich bis zuletzt vor mir hergeschoben habe. Und das, obwohl die letzten Jahre schon viel Heilung passiert ist.

A. hat den tiefsten, den allerletzten, den allerungeliebtesten, hässlichsten Dreck in meinem scheinbaren klaren Teich aufgerührt. Und hat mich nun damit allein gelassen, um ihn zu reinigen. Alleine. In voller Eigenverantwortung meiner Schöpferkraft. In vollem Bewusstsein dessen, was geschieht und wird geschehen müssen.

Es ist wie sterben. Es fühlt sich an wie eine Kreuzigung. Da passt es dazu, dass der Leo King in seinem letzten Video vom Sterben des Alten, vom Sterben des Ego spricht.

A. war nie zimperlich. Er meinte nur, er könne sich nicht vorstellen, dass ich schon über den Berg sei. Die kälteste Zeit der Nacht sei immer kurz bevor es hell wird. Es würde erst einmal noch weiter bergab gehen. Es würde noch härter. Erst müsse alles Alte abgerissen werden. Und ich habe viel aufgebaut.

Du wirst nicht ungeschoren davon kommen, hat er gesagt. Und ich weiß, er meint den Schmerz.

Und du stehst vor dem Berg, der bis zum Horizont reicht und die Sonne komplett verdeckt hat und du hast nicht die geringste Ahnung, wie du je wieder Freude empfinden sollst. Wie du diesen Riesenberg Scheiße jemals in einem Leben oder auch vielen beseitigen sollst. Und dann machst du dich an die Arbeit und räumst den ersten kleinen Kiesel aus dem Weg.

Das ist das Einzige, was mir jetzt noch einfällt. Immer wieder stürzen, ausruhen, aufstehen und weitermachen mit der Arbeit. In der Hoffnung, dass dieses Leben auch noch anderes zu bieten hat.