Nach meinem letzten Artikel „Krieg in uns“ war bei einigen die Frage aufgetaucht, wie Heilung oder Fortschritt eigentlich passieren kann. Ich habe darüber nachgedacht, und da ich heute morgen ein weiteres Stück Heilung erlebt habe, wollte ich euch davon berichten.
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir alle die Fähigkeit zur Selbstheilung haben. Doch leider ist uns diese Fähigkeit oft verloren gegangen. Wir haben sie „vergessen“, sie wurde uns abtrainiert, oder wir trauen es uns einfach nicht zu. Doch schon seit geraumer Zeit beobachte ich, wie immer mehr Menschen aus dem Windschatten ihrer Therapeuten heraustreten und ihren eigenen Heil(s)weg entdecken. Doch was braucht es dazu?
Zuallererst braucht es aus meiner Erfahrung drei Dinge. Die Bereitschaft zu heilen, Vorbilder und Zeit. Warum Bereitschaft? Sollte nicht jeder ein Interesse daran haben, gesund zu werden? Nun, im Prinzip ja. Doch manchmal scheint eine Krankheit die einzige „sozial akzeptable“ Lösung in einer Situation zu sein. Dann sprechen wir von Krankheitsgewinn. Der Betroffene gewinnt etwas durch die Krankheit, was er anders nicht zu erreichen glaubt. Fürsorge beispielsweise. Oder Zuwendung. Doch leider liegt hier ein Denkfehler vor. Zum einen bekommt der Erkrankte nicht wirklich, was er sich ersehnt. Er „erkauft“ oder „erzwingt“ Zuwendung, wo sein Wunsch doch darin besteht, dass jemand es ihm aus freien Stücken gibt. Doch dies ist ein eigenes Thema, das ich vielleicht einmal separat behandeln werde.
Vorbilder
Für mich entscheidend waren Vorbilder. Lehrer. Menschen, die Techniken beherrschten und Einsichten gewonnen hatten, die für Heilung hilfreich sind. Doch es gibt nicht den einen Weg. Alles, was ich tun kann, ist Euch zu schildern, wie Heilung für mich geschieht. Was funktioniert und was sich bewährt hat.
Und alles, was ich Euch raten kann: wenn Ihr heilen wollt, probiert Dinge aus. Unterschiedliche Dinge. Und versucht, für all Eure Ebenen etwas Heilsames zu tun. Für den Kopf und das Denken (z.B. Byron Katies „The Work“, die festgefahrene Glaubenssätze aufbricht). Für Euren Körper. In Form von Sport, Körperarbeit, Wellness, guter Ernährung, Selbstfürsorge. Für eure Seele. In Form von Musik, Farben, Klängen, Düften. In Form von Meditation, Kunst oder Energiearbeit. In Form von Gleichgesinnten, Seelenfamilie. Was immer es ist, das eure Seele berührt.
Und für eure Emotionen. Hier bietet die Therapielandschaft inzwischen ein reiches Spektrum an. Singen, Malen, Tanzen, Schreien, Schreiben – den Möglichkeiten des Selbstausdrucks ist kein Ende gesetzt.
Findet euren eigenen Mix
Dann kombiniert die Dinge, die am besten für euch funktionieren. Findet Eure ganz persönliche Mixtur. Euer ganz persönliches Rezept. Dies habe ich heute morgen (wieder einmal) getan, mit überraschenden Ergebnissen. Den entscheidenden Hinweis erhielt ich von meinem Mann, der am vergangenen Wochenende bei der gleichen Lehrerin, bei der auch ich im November Reiki I absolviert habe, Reiki begonnen hat. Und er brachte eine Information mit, die die Trainerin uns nicht gegeben hatte. Sie erwies sich aber als entscheidend – für mich!
Und zwar sprach sie davon, dass man innere Bilder und Traumen heilen könne, indem man sich vorstelle, dass die alten Szenen sich in etwas Positives transformieren, während man sich selbst Reiki gibt. Das Konzept imaginativer Techniken war mir durch meine Therapieausbildung nicht fremd (und kommt meinem visuellen Denken sehr entgegen), aber diese beiden Techniken zu kombinieren, darauf war ich noch nicht gekommen.
Bisher war ich noch immer unentschlossen, was ich von Reiki zu halten habe. Im Prinzip glaubte ich daran, dass es funktionieren kann, aber in mir entstand nicht wirklich diese tiefere Resonanz, wenn man etwas als passend erkennt. Ich spürte nur in Ansätzen Veränderungen, während andere Heiltechniken mir wahre Aha-Momente bescherten.
Morgendliche Heilung
Heute morgen sollte sich dies ändern. Ich lag nach einer weiteren Nacht intensiver Kriegsträume wieder einmal mit schmerzendem Rücken im Bett und spürte diese Spannung in meinem Körper. Die versteifte, festgefrorene Angst. Als ich mit Reiki begann (d.h. vereinfacht gesagt durch Handauflegen Energie in meinen Körper zu channeln), begann auch mein Brustraum zu schmerzen. Ich weiß schon seit längerem, dass diese beiden Energiezentren wichtige Blockadepunkte in meinem System sind, und so wunderte mich das nicht weiter.
Dann begann ich, mir positive Dinge vorzustellen. Dabei ließ ich mich von meiner Intuition führen. Ich sah den plastikverseuchten Ozean. Also stellte ich mir vor, all dieses Mikroplastik würde sich auflösen und verschwinden. Schließlich tauchte in meiner Vorstellung ein riesiger, überdimensionierter Wal auf, und er begann, den Unrat aufzufressen. Ich wusste, es war kein gewöhnlicher Wal. Ich wusste, er war in der Lage, das Plastik zu verstoffwechseln.
Heilsame Katze
Schließlich wanderte meine Aufmerksamkeit in den Unterleib, wo ich seit geraumer Zeit große Spannung und heftige Menstruationsschmerzen spüre. Da tauchte meine Katze vor meinem inneren Auge auf, und sie begann, mit ihrer Pfote etwas aus meinem Unterleib herauszuholen. (Ich muss dazu sagen, dass ich diese Katze wie verrückt liebe und ihre Anwesenheit immer als extrem heilsam erlebe. Als ich ein kleines Mädchen war, hat mich unser damaliger Hund emotional gerettet. Sein Tod war eine Katastrophe für mich.)
Dann begann sie, in meinen Unterleib hineinzupusten, und schließlich zog sie eine merkwürdige Kette (wie eine Bleikette, mit der man Gardinen beschwert, nur viel größer) aus meiner Wirbelsäule heraus. Mit jedem Kettenelement, das sie entfernte, fühlte ich mich ein Stück freier, und schließlich hatte sich in meiner Wirbelsäule sozusagen ein leerer Kanal gebildet, und dort blies sie ebenfalls hinein. Ich spürte, wie die Energie bis in meinen Brustraum strömte und sich dort ausbreitete.
Schließlich wandte sie sich erneut meinem Unterleib zu, und nun sah ich, wie sie eine Luft- oder Seifenblase, in der ein Fötus lag, heraushob, und die Seifenblase flog davon. Ich sah der Blase nach und verabschiedete mich, und dabei stieg ein tiefes, rohes und völlig ungefiltertes Schluchzen in mir hoch. Es schüttelte mich, und mein ganzer Körper verdrehte sich in einer konvulsiven Geste. Da wusste ich, dass ich mich von einem weiteren ungeheilten Schmerz verabschiedet hatte. Ich war nicht sicher, ob es sich um meine erfolglose Zwillingsschwangerschaft oder um meinen eigenen Zwilling handelte. Es spielte aber auch keine Rolle. Entscheidend war, dass der Schmerz befreit wurde und die Seele zurückwandern konnte, die energetisch noch in meinem Bauch gesessen hatte.
Der Druck dort ist noch nicht ganz verschwunden. Auch nicht die Rückenschmerzen. Was mir sagt, dass dort weitere Traumen sitzen. Aber ich weiß, dass etwas geheilt wurde. Denn plötzlich strömte eine massive Wärme in meine sonst eher kalten Beine, und in meinem Gesicht begann es kalt zu prickeln.
Wenn die Energien sich verändern
Leider besitze ich nicht die Fähigkeit, Energien zu sehen. Aber ich kann sie wahrnehmen. Und im Reiki ist es nicht ungewöhnlich, wenn solche Körpersensationen stattfinden. Interessant – während ich dies schreibe, wird die Stelle, wo meine linke Nasennebenhöhle sitzt, eiskalt. Ich habe keine Ahnung, was es bedeutet, aber das ist der Punkt: wir müssen nicht immer verstehen, wie die Heilung geschieht. Viel wichtiger ist, die Dinge wahrzunehmen. Ein gelähmter Psychotherapeut hat es das Paradox der Veränderung genannt. Wir können nicht aktiv Dinge ändern, sondern indem wir an- und wahrnehmen, was ist, geschieht die Veränderung von selbst.
Auch erfahrene Therapeuten haben mir mehrfach bestätigt, dass sie noch immer nicht genau wüssten, wie oder warum verschiedene Techniken funktionieren. Sie wüsssten nur, dass sie funktionieren. Und das ist das Entscheidende.
Entscheidend scheint mir ebenfalls, den eigenen Körper mit allen persönlichen Bedürfnissen, Schwächen und auch Einschränkungen kennen zu lernen. Ich bin dabei, immer mehr meine eigene Heilmethode zu entwickeln. Warum ich manche Dinge tue, kann ich nicht erklären. Ich folge lediglich meiner Intuition. Meinem inneren Wissen. Und in den allermeisten Fällen zeigt mein Körper mir den Weg.
Ich hoffe, dass diese Informationen für den/die eine/n oder andere/n unter euch hilfreich sein. Diese Prozesse in Worten wiederzugeben, ist nicht leicht und nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Ich kann nur sagen: unsere Selbstheilungskräfte sind enorm. Und ich glaube, ich habe bisher erst einen Bruchteil davon entdeckt.
Alles Liebe euch allen!
PS: Erst beim erneuten Lesen meines eigenen Textes wurde mir klar, dass ich nicht nur meine Katze, sondern auch einen Wal zur Heilung herangezogen hatte. Und gerade erinnere ich mich, dass sogar ein Delfin aufgetaucht war. Das passt zu etwas, was kürzlich eine Frau bei einer Channeling-Vorführung zu uns sagte: sie hätte die Information bekommen, dass die Tiere uns helfen – und nicht umgekehrt.