Heute will ich euch – als mein persönliches „Weihnachtsgeschenk“ – von einigen überraschenden Wendungen und neuen Perspektiven berichten. Man hört oft, dass Seelenpartner dafür bestimmt seien, zusammen zu finden, um dann gemeinsam eine „dritte Kraft“ zu erschaffen und gemeinsam einen Auftrag zu erfüllen.

Nun, ich glaube im Prinzip nach wie vor an diese Dinge. Ich habe sehr früh gespürt, dass es eine „Berufung“ für mich gibt. Dennoch hat sich meine Sicht auf die Dinge in den letzten Wochen noch einmal drastisch – und für mich sehr überraschend – verändert.

Was man ebenfalls häufig hört, sind Berichte von Dreieckskonstellationen, in denen sich Dualseelen wiederfinden. Sie sind oft bereits liiert, oder es stehen ihrer Verbindung andere, häufig sehr mächtige Widerstände entgegen. Nun, beides war bei uns der Fall.

Hindernisse

Hindernisse kann man sehr unterschiedlich wahrnehmen. Man kann sich herausgefordert sehen, sie zu überwinden – und das haben wir mit voller Kraft und unserem gesamten menschlichen Willen versucht zu tun. Es wird euch nicht überraschen zu hören, dass wir an diesem Willen nicht nur kläglich gescheitert sind, sondern auch viel Schmerz und Schaden verursacht haben.

Ich selbst habe mich von Anfang an in einer sehr merkwürdigen Situation wiedergefunden. Dort war auf der einen Seite meine langjährige Partnerschaft, die zwar sehr schwierig und mühevoll war, in der wir aber auch große – vor allem spirituelle – Sternstunden gemeinsam erlebten. Und dann war da diese ungestillte, nagende Sehnsucht, die wie eine Bombe in mir platzte, als ich nach vielen Jahren meinem Seelenspiegel wieder begegnete.

Ich machte extreme Erfahrungen der Zerrissenheit. Nirgendwo war ich ganz, und überall ein bisschen. Ich zerbrach mir den Kopf, wie das Problem zu lösen sein könne. Aber meine Versuche waren vergeblich.

Vor einiger Zeit – die Dinge hatten sich ihrer (oder meiner) inneren Logik zufolge immer weiter zugespitzt – platzte dann für mich der Knoten. Ich begriff, dass ich in der Tat eine Mission zu erfüllen habe (nun, jedenfalls spreche ich hier von einem wichtigen Teilaspekt). Ich war umringt von Dreiecken. Nicht nur mein eigenes Leben war davon durchzogen, sondern auch das meiner Familienmitglieder und Vorfahren. Und das gleiche galt für die mich am engsten umringenden Personen. Trennungen, Affären, Scheidungen und Wiederverheiratungen, so weit das Auge reichte.

Dieses Dreieck – und alle damit verbundenen Themen wie: teilen müssen, Bäumchen-wechsel-dich-Spiele, Eifersucht, Zerrissenheit, Ambivalenzen, Ferne-Nähe, wechselnde Koalitionen, tiefe Schmerzen usw. – war wie ein roter Faden, der mir einfach nur noch ins Gesicht schrie. Doch was zum Teufel bedeutete er? Welche Lektion sollte ich lernen? Ich fühlte mich sowas von begriffsstutzig!

Alte Verstrickungen heilen

Da erinnerte ich mich daran, dass ich schon lange zu der Einsicht gelangt war, dass es Aufgabe unserer Generation(en) zu sein scheint, alte Verstrickungen, Traumen und unerlöste Geheimnisse vieler, vieler Generationen vor uns noch einmal zu durchleben, ins Bewusstsein zu heben und schließlich zu heilen.

Ich selbst hatte die Trennung meiner Eltern sehr schmerzhaft erlebt, und in vieler Hinsicht stellte ich nun fest, dass ich viele Dinge einfach nachmachte. Ich befand mich in einer einzigen, riesigen Reinszenierung – und – was viel schlimmer war – in einer furchtbaren Schleife von Retraumatisierung.

Ich hatte Dinge anders gemacht als meine Eltern (und darüber bin ich froh), aber die entscheidende Lektion hatte ich noch nicht begriffen. Doch eines Tages wurde mir klar, dass ich den Teufelskreis des „Abwanderns“ durchbrechen muss. Dreiecksbeziehungen sind eine fantastische Fluchtmöglichkeit. (Zufall, dass meine Eltern beide Flüchtlinge waren …?) Man geht einfach immer dorthin, wo es gerade einfacher ist.

Doch ich wollte nicht mehr flüchten. Ich war fast 20 Jahre vor der Nähe mit meinem Lebenspartner geflüchtet. Und beschwerte mich gleichzeitig über unsere andauernde Kontaktlosigkeit.

Nun, es brauchte eine ganze Weile und viel Teilschritte an Heilung, dass wir uns unseren tiefsten Themen und Knotenpunkten nähern konnten. Zu Anfang unserer Dreiecksbeziehung hatte ich die verblüffende Entdeckung gemacht, dass ich mit meiner Twin Flame thematisch/energetisch eine Aufwärtsentwicklung durch die Chakren vollzog: es hatte von Anfang an ein unerklärliches Vertrauen zwischen uns geherrscht.

Dann, nach 20 Jahren Pause und einem heftigen Wiedersehen, war auch unübersehbar, dass es eine heftige sexuelle Anziehung zwischen uns gab. Von dort bewegten wir uns weiter Richtung Solar Plexus, wo der Wille sitzt, und schließlich ins Herz. Doch mit dem Kopf durch die Wand kann man eine Dualseelen-Beziehung nicht hinkriegen. Also scheiterten wir, was – das sehe ich jetzt so – unvermeidlich war.

Überhaupt wird mein Lieblings-Youtuber Mel Brand nicht müde zu unterstreichen, dass es bei Dualseelen nicht um „Beziehung“, sondern um eine „Union“ oder „Partnerschaft“ geht. Während ersteres auf Abhängigkeiten beruht, sind bei letzterem beide innerlich frei – auch voneinander.

Mit meinem Lebenspartner verlief die Chakrenentwicklung genau andersherum, nämlich abwärts. Mir blieb fast der Mund offenstehen, als mir das klar wurde. Vor vielen Jahren nahm unsere – zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre alte Beziehung – eine sehr besondere Wendung; nach einer „kosmischen Hochzeit“ – einer Begegnung unserer beider „Höheren Selbste“ jenseits von Zeit und Ort – wurde uns beiden klar, dass es irgendeine besondere Verbindung zwischen uns geben muss. Diese Erfahrung hat sich über die Jahre als wichtiges Band unserer Beziehung erwiesen. Hätten wir diesen „Vorgriff“ auf das, was möglich ist, nicht erlebt, wäre unsere Beziehung wahrscheinlich unterwegs auseinandergebrochen.

Jedenfalls habe ich mit meinem Lebenspartner jemanden gewählt, der sozusagen weitestmöglich von mir weg lag. Höchste Schwierigkeitsstufe. Das Problem jedoch ist, dass eine Seele sich nicht unbedingt an das erinnert, was sie sich vor der Inkarnation so alles vorgenommen hat. Also geht man und geht man und gräbt und buddelt und fragt sich manchmal, warum man das eigentlich tut und ob man jemals in diesem Leben ankommen wird.

Doch dann, nach fast 20 (!) Jahren, ist mir in den letzten Monaten klar geworden, woran wir all die Jahre so sehr geknabbert haben, ohne unsere Schwierigkeiten lösen – geschweige denn verstehen – zu können. Und ich konnte plötzlich auch sehen, wo wir in unserer Entwicklung standen. Wir waren – ohne es zu begreifen – verdammt weit gekommen!

„Oben“, also gedanklich, spirituell, kommunikativ hatte unsere Verbindung immer funktioniert. Doch in der unteren Körperhälfte/den unteren Chakren (dort, wo der Wille, die Schöpferkraft und das Gefühl für Sicherheit sitzt), klaffte es meilenweit zwischen uns.

In den letzten Monaten – ausgelöst durch die Entscheidung meiner TF, sich endgültig zu trennen – haben wir endlich begonnen, auch unsere schwierigsten Themen zu bearbeiten und zu lösen. (Denn die hebt man sich ja gerne für den Schluss auf!) Im tiefsten Chakra sitzt das Urvertrauen – oder, wie in meinem Fall – das Urmisstrauen. Dies hat so viele Dinge zwischen uns unmöglich gemacht.

Fahrplan durch die Chakren

Doch es half mir, anhand der Chakren-Entwicklung plötzlich einen genauen „Fahrplan“ vor mir zu sehen. Ich konnte genau verorten, an welchem Chakra wir gerade arbeiteten, und wo und wann sich etwas löste und wir weiterschreiten konnten. Wir hatten in all den Jahren die obersten 5 (!) Chakren „gemeistert“ (wobei das ein wiederkehrender und nie abgeschlossener Prozess ist …) und standen nun vor unseren größten Herausforderungen: den letzten beiden Chakren. Unserer Schöpferkraft und unserem Sicherheitsempfinden (=Vertrauen).

Dieser Tage – kurz vor Weihnachten und ziemlich genau ein Jahr nach meiner ersten intensiven Wiederbegegnung mit meiner TF – bin ich dabei, mich innerlich von meinem Seelenpartner zu verabschieden. Das ist nicht einfach, und es tut bisweilen grauenhaft weh. Doch mir ist klar geworden, dass ich die Tradition der Dreiecke endgültig beenden will – und MUSS. Es ist das eine, etwas unwissentlich zu tun. Doch diesen Schaden WISSENTLICH fortzusetzen, wider besseres Wissen, ist für mich undenkbar geworden.

Ich habe mich – das ist als Zwilling wohl auch eine meiner typischen Eigenschaften – bisher nie 100%ig festgelegt. Ich habe mir immer mindestens eine Hintertür offen gehalten.

Wenn man so viele Ängste in sich trägt und sich lebenslang ein schreckhaftes Fluchtverhalten antrainiert hat, ist es nicht einfach, plötzlich wie ein Reh auf offener Lichtung stehen zu bleiben. Ich fühle mich sehr verwundbar und schutzlos dabei. Es macht mir Angst. Doch ich bleibe stehen.

Denn ich habe begonnen, alte, sehr alte Wunden zu heilen und wieder Vertrauen ins Leben und – ganz entscheidend – in meinen Lebenspartner zu gewinnen. Dadurch ändern sich alle Dinge vollständig zwischen uns.

Mir ist klar geworden, dass ich mit Plänen und Aufgaben in dieses Leben gekommen bin. Es gibt Dinge zu tun und zu heilen, und dazu habe ich die besten Voraussetzungen gewählt.

Das Leben ist so paradox. Wir werden genötigt, etwas sehr Kostbares herzugeben, nur, um etwas noch Kostbareres zurückzuerhalten.

Ich wünsche mir, uns und euch allen ein wunderbares, heilendes und lichterfülltes Weihnachtsfest.

Und ich bin heilfroh, wenn dieses unglaubliche 2015 endlich, endlich, endlich vorüber ist …