Mitte Zwanzig begegnete ich meinem besonderen Gegenüber zum ersten Mal. Wir hatten eine kurze und sehr intensive Begegnung, die ich nie vergaß und im Herzen bewahrte. Doch die nie gekannte Nähe zwischen uns schüchterte mich auch ein, so dass ich bald das Weite suchte. Dieser Mann konnte mir einfach meine Masken abnehmen. Genauer gesagt, er sah einfach durch sie hindurch und sah – mich.
18 Jahre später verspürte ich den Impuls, mich erneut auf die Suche nach ihm zu machen. Wider Erwarten fand ich ihn rasch und mühelos. Was ich als Zeichen betrachtete.
So kam es, dass wir uns Anfang 2014 wieder trafen, nach fast zwei Jahrzehnten. Diese Begegnung ließ mich zuerst ratlos zurück. Die alte Nähe war sofort wieder da, obwohl A. anfangs behauptete, sich nicht an mich zu erinnern – was mich sehr irritierte. Später meinte er dann, er hätte mich nicht „neu kennenlernen“ müssen.
Danach brauchte ich ein paar Monate, um mich ein zweites Mal bei ihm zu melden. Ich konnte nicht entscheiden, ob oder was ich vom ihm wollte, was „zwischen uns ist“ oder was ich von der ganzen Angelegenheit zu halten hatte.
Schließlich trafen wir uns Ende 2014 ein zweites Mal, und bei diesem Anlass küsste er mich. Das hat meine Welt aus den Angeln gehoben. Man könnte sagen, er hat mich „wachgeküsst“.
Eine Art Beziehung
Seitdem sind wir … ja, was eigentlich? Beieinander. Ineinander. Was wir erleben, will nicht in bekannte Schubladen passen. Nachdem wir rund zwei Jahre mehr oder weniger getrennt, aber lose in Kontakt gewesen sind und ein paar Lektionen gelernt haben, sind wir inzwischen wieder vereint.
Und dann auch nicht. Denn gleichzeitig bin ich verheiratet, lebe rund 600 km von A. entfernt und habe zwei Kinder. Und wie Ihr Euch an zwei Fingern abzählen könnt, weiß mein Mann von dieser Verbindung. Anders wäre es über die Distanz gar nicht möglich.
Beide Männer habe ich kurioserweise auf der gleichen Party kennengelernt. Das war 1996. Den einen habe ich geheiratet, und den anderen … nun, dafür gibt es ja diesen Blog. Lest selbst, was es mit uns auf sich hat.
Suche nach einem Namen
Seitdem A. mit einem Paukenschlag in mein Leben zurückgekehrt ist, habe ich versucht zu verstehen, was zwischen uns geschieht. Denn er stellte alles auf den Kopf, in einem schwindelerregenden Tempo. Also tat ich, was viele tun: ich bemühte mich, einen Namen für die Erfahrung zu finden.
Inzwischen gibt es eine Reihe von Begriffen, die – mal differenzierend, mal vereinheitlichend – verwendet werden. Wenn ich mit Deutschen spreche, spreche ich meist von Dualseele – auch wenn mir der Begriff nicht völlig entspricht. Im Englischen habe ich mich lange mit dem Begriff „Twin Flame“ identifiziert. Bis der Begriff zu Tode gelutscht wurde.
Heute spreche ich am liebsten von Seelen- oder Herzverbindungen. Ich kenne inzwischen eine wachsende Anzahl Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. Das Phänomen hat sich in den letzten Jahren explosionsartig ausgebreitet.
Erfahrungen mitteilen
Die Dinge, über die ich schreibe, basieren auf eigene Erfahrungen oder auf Informationen, die in mir eine klare Resonanz erzeugen. Da das Thema einen regelrechten Boom und eine Verflachung erlebt hat, halte ich es für unverzichtbar, Quellen gegenüber kritisch zu sein.
Informationen von anderen teile ich nur, wenn sie mir entsprechen. Authentizität und ein offener Herzkanal sind für mich das Kriterium. Dennoch unterliegt auch meine Wahrnehmung einem Wandel, und im gleichen Maße ändert sich auch meine Resonanz.
Viele schreiben, dass die Begegnung mit der Dual- oder Zwillingsseele lebenswendend war, und dass es zugleich das Schönste und Härteste sei, was ihnen je passiert ist. Das kann ich bestätigen.
Das, was ich spüre, ist unser Potenzial und eine Liebe, die mir manchmal fast die Brust zersprengt. Da ich nicht dagegen ankomme, habe ich mich ihr ergeben und sehe, wohin sie mich führt.
Ich freue mich über dein Interesse.
Bronja