Dieser Tage jährt sich A.’s erster Todestag. Das hat noch einmal ein paar Wunden berührt – nicht nur in mir. Was mich wiederum nicht wundert – ist doch Transformation gerade wieder in Leuchtschrift über den Himmel geschrieben. Und die geht selten vonstatten, ohne alte Wunden noch einmal zu besuchen.
Derweil schlage ich mich mit einem Nabelbruch herum, der schon vor zwei Jahren einmal so richtig akut war und sich vorzugsweise bei massivem emotionalen Druck zu Wort meldet. Das, in Verbindung mit anderen Symptomen, die mir mehr als deutlich sagten, dass es nicht sonderlich gut um meine Gesundheit aussieht, hat mich tatsächlich dazu gebracht, mich einem meiner größten Themen zuzuwenden – eines, um das ich immer einen Riesenbogen gemacht hatte. Gesunde Ernährung.
Entgiftung auf allen Ebenen
Gestartet war ich mit einer neuntägigen Entgiftung, bei der mir klar wurde, dass gerade noch viel größere Reinigungsprozesse im Gange sind. Zeitweise hatte ich regelrecht das Gefühl, dass alles Alte in mir (und ich schien das fast als zersprenkelte Partikel in meinem System wahrzunehmen) mich geradezu magnetisch zurückhält. Ich MUSSTE es loswerden.
Und in dieser ganzen inneren Auseinandersetzung und einem Konflikt, der zwischen mir und einer anderen Person aus A.s Umfeld hochkam, wurde mir deutlich, wie grundlegend sich etwas in mir verändert hat. Ich kann mich noch lebhaft an unsere erste Trennung erinnern, und wie ich aus diesem unsäglichen Schmerz heraus scharf geschossen habe.
Das kommt mir inzwischen wie ein anderes Leben vor. Und wenn ich es inzwischen in anderen wahrnehme, merke ich, dass ich mich nicht mehr anschießen lassen möchte. Ja, ich bin der Lage, einen auf mich abgefeuerten Pfeil auszuhalten und den damit transportierten Schmerz des Gegenübers zu spüren. Aber möchte ich noch länger Pfeile abbekommen? Die Antwort ist ein klares Nein.
Erwachsen werden
Und so möchte ich auch nochmal an meine wichtigste Lektion im gesamten Dualseelenprozess erinnern: radikale Selbstverantwortung. Ist nicht besonders sexy, ich weiß.
Doch nur wenn wir bereit sind, unsere eigenen Schmerz in vollem Umfang zu spüren, können wir dahin kommen, dass wir es nicht länger an anderen auslassen.
Der Dualseelenweg ist ein radikaler Prozess! Ich kann das nicht genug unterstreichen. Da ist kein Platz für Selbstmitleid, rosarot-verklärte Liebesprojektionen und die Weigerung, den Balken im eigenen Auge zu sehen. Jedenfalls nicht lange.
Projektion beenden
Und über noch etwas habe ich kürzlich mit einer ebenfalls Dualseelen-erfahrenen Freundin gesprochen: das Ziel ist (oder sollte sein!), alle externalisierten Eigenschaften, die wir am anderen schätzen (oder auch hassen), in uns selbst zu finden und zu entwickeln. Ich habe z.B. in den letzten Jahren (mühsam, zugegeben!) meine eigenen Steinbock-Eigenschaften aktiviert. Und auch das Thema Gesundheit muss ich gerade zu mir selbst nehmen. Eigenschaften, die ich vorher (äußerlich!) in A. „brauchte“.
Wenn wir das von außen Gespiegelte völlig in uns selbst realisieren können, hört jegliches Brauchen, jegliche Ko-Abhängigkeit auf. (Nein, nicht die Liebe. Die bleibt unverändert bestehen).
Gewissheit
Und aus dieser Selbstrealisierung kann ich auch gut der noch restlichen Trauer in mir begegnen. Ich weiß, er ist sowieso immer da – oder doch immer „erreichbar“. Ich muss nur auf „Herzfrequenz“ schalten. Boom!
Die Gewissheit um unsere Liebe haben wir hart, wieder und wieder geprüft und für tragfähig befunden – zu A.s größtem Erstaunen.
Selbst in den Momenten, in denen er mir seine scheinbar größten Dämonen offenbarte, bin ich geblieben. Was er schlichtweg nicht begreifen konnte. Und was er so lange getestet hat, bis er absolut SICHER war, dass ich ihn liebe.
Die Sterne aktivieren gerade unglaublich viel, und diese Energien werden uns auch noch bis Januar 2024 begleiten. Es ist ein Moment für radikale Selbstfürsorge und radikale Verabschiedung von jeglicher Toxizität.
Damit einher geht eine gewisse Bedingungslosigkeit, die ich so vorher von mir nicht kannte.
Kein Raum für Bullshit mehr! Raus damit! Alles, was uns ausbremst, muss weg.