Glaubst du an Berufung? Ich habe schon als Kind gespürt, dass ich eine Mission, eine Lebensaufgabe habe. Diesen Ruf habe ich vernommen, lange bevor ich A. traf. Allerdings wusste ich nur vage, worin er besteht. In den letzten Jahren wurde mir dann immer klarer, was meine großen Themen sind: Schreiben und Heilung – in dieser Mischung.
Dass die Begegnung mit meiner Dualseele ein Tor zur Heilung war, begriff ich hingegen recht schnell. Zu atemberaubend waren die Veränderungen, zu radikal die Wirkungen. Doch während A. mich mehrfach in tiefe Transformation stürzte, waren seine Veränderungen – obwohl er wiederholt betonte, wie sehr er sich verändert habe – für mich weniger offensichtlich.
Das hat sich in den letzten Monaten deutlich gewandelt. Nicht nur hat er ein aus meiner Sicht destruktives Lebenskonstrukt verlassen. Nein, er ist auch umgezogen – zurück in die Stadt, in der wir uns einst begegnet sind, in eine helle, freundliche Neubauwohnung.
Ehrlichkeit
Das hat uns bereits vor einigen Tagen ein ungewöhnlich tiefes und ehrliches Gespräch beschert. Überhaupt scheint die bereits erwähnte Wahrheit weitere Kreise zu ziehen. Gestern fragte A. mich nach meinen Träumen. Und wie es seine Art ist, lässt er auch nicht locker, wenn er erstmal etwas will.
Ich habe mich ganz schön gewunden. Warum? Weil ich ihm einen Teil meiner Träume bisher nicht offenbart habe. Ich habe zwar davon gesprochen, dass ich an eine besondere Verbindung zwischen uns glaube. Aber um die Mission habe ich bisher einen Riesenbogen gemacht.
Vielleicht habe ich befürchtet, dass er mich auslacht. Mich nicht ernst nimmt. Dass er meine Wahrheit in Zweifel zieht. Vielleicht habe ich aber auch einfach Angst gehabt, wieder einmal in einen seiner berüchtigten Blocks zu laufen.
Ich glaube, am meisten habe ich mich aber davor gefürchtet, dass er mit sowas (sprich: mir) nichts zu tun haben will.
Hören wollen
Ich weiß nicht genau, warum ich dann doch gesprochen habe. Vielleicht, weil er nicht locker ließ. Vielleicht, weil er fragte. Vielleicht, weil er es hören wollte.
Ok, dachte ich, du willst die Wahrheit. Ich sage sie dir.
Dann habe ich ihm gesagt, dass ich mit ihm heilend wirken möchte. Dass ich mir wünsche, dass wir unsere Wunden heilen und in unser volles Potenzial gelangen. Und dass ich überzeugt bin, dass wir mit vereinten Kräften unglaublich viel erreichen können.
Während ich sprach, habe ich hartnäckig seinen Blick vermieden (ein altes Muster). Und ziemlich geweint. Doch er hat mich nicht ausgelacht. Er hat angenommen, was ich zu sagen hatte. Ich glaube sogar, dass ich ihm Hoffnung gemacht habe. Hoffnung, dass Heilung auch von tiefen Wunden möglich ist.
Sehen und gesehen werden
Es ist ihm nicht häufig widerfahren, dass jemand sein unglaubliches Potenzial überhaupt sieht – geschweige denn an ihn glaubt. Ich kenne keinen Menschen, der so erfolgreich (um nicht zu sagen: erfolglos) tiefstapelt wie er. Aus meiner Sicht ist A. heillos unterfordert. Und das sage ich ihm auch. Was er nicht mal leugnet … 😉
Nicht umsonst sagen sie im Film Avatar: Ich sehe dich. Liebend sehen und gesehen werden ist das, was uns heilt.
Mission totally possible.
Shine your light – so that others can see you.