Morgen ist es soweit: A geht für die sehnlichst erwartete Operation ins Krankenhaus. Ich schwanke zwischen verschiedenen Gefühlen. Tendenziell bin ich in mein altes depressives Selbst verfallen. Daran ist auch Covid nicht ganz unschuldig. Fest steht: unsere Verbindung war schon besser.
Heute morgen war ich A gegenüber regelrecht streitsüchtig. Irgendwie musste ich meiner Wut Ausdruck geben. Verbal lief das eher ironisch-flapsig, auch wenn der Unterton bei beiden unüberhörbar war.
Eines ist auch klar: ich kann nicht weiter jeden Tag mit ihm skypen. Das belastet mich zu sehr. Nennt es Rückzug oder Running. Tatsache ist, dass manche Dinge unseren Seelenpartner unwiderstehlich machen. Anderes stößt uns genauso heftig ab.
Selbstfürsorge
Fest steht auch: ich muss und will mich besser um mich kümmern. Manchmal bin ich richtig erleichtert, wenn mir klar wird, dass es immer noch seine Krankheit ist. Und es macht mir den Wert meiner eigenen Gesundheit – und meine Verantwortung dafür – klar.
Meine Endzeitstimmung in Bezug auf die Operation ist zumindest verschwunden. Jetzt bin ich eher in einer „es kommt, was kommen muss“-Stimmung.
Viele Dinge konnte ich in letzter Zeit nicht sagen und loswerden. Also mache ich sie mit mir selber aus. Mit Freunden und mit meinem Mann.
Wunder sind nicht ausgeschlossen
In ein paar Tagen sind wir schlauer. Und ein kleines Wunder ist zumindest nicht ausgeschlossen.
Wie hoch die Chancen auf Verbesserung sind, weiß ich nicht. Aber es gibt eine Chance.
Alsdann.