Ich habe heute mit A. ein interessantes Telefonat geführt. Offenbar treiben ihn gerade ähnliche Themen um wie mich. Zwischen uns ist eine neue Offenheit entstanden. Nicht nur haben wir begonnen, über die schmerzhaften Erfahrungen der letzten drei Jahre zu sprechen. Nein, wir können einander auch tiefsitzende Ängste mitteilen.
Ich selbst habe nach dem Wochenende eine klare Verschiebung wahrgenommen. Ich könnte auch sagen, Dinge haben sich gerade gerückt. Das war die Innenwirkung.
Noch viel interessanter finde ich aber, dass dieses Geraderücken auch eine Außenwirkung erzeugt. Am unmittelbarsten spürbar war es in meiner Ehe, in der auch Dinge erneut in Bewegung geraten sind und gerade gerückt wurden.
Doch damit hört es nicht auf. Offenheit und Öffentlichkeit sind Themen, die mich seit langem beschäftigen. Zuletzt habe ich meinen Dualseelenweg nur noch auf Facebook geteilt. Meinen ursprünglichen Blog hatte ich nicht mehr angerührt.
Das habe ich beschlossen zu ändern. Auch bei Facebook war ein Geraderücken nötig. Ich hatte immer stärker das Gefühl, die Hoheit über meine Inhalte abzugeben und fühlte mich nicht mehr als „Herrin im eigenen Haus“.
Mit der neuen Energie des Wochenendes hatte ich das klare Gefühl, dass etwas Neues geschaffen werden will. Ich registrierte eine Domain und begann, einen neuen Blog zu gestalten. Das Ergebnis seht Ihr vor Euch.
Die Unterschiede mögen minimal erscheinen, aber ich weiß, dass ein Großputz nötig war. Während ich den neuen Blog entwickelte, fragte ich mich, was diesen von anderen Blogs unterscheidet. Was ich anders mache. Und die Antwort war: Ich möchte ein lebendiges Beispiel sein.
Was genau heißt das?
Ich liebe Geschichten. Ich will nicht nur Theorie, sondern ich will auch sehen, was eine Theorie im prallen Leben bedeutet.
Mein Herz hängt an Geschichten. Und Prozessen. Mich interessiert, wie Menschen von A nach B gelangen. Und warum sie tun, was sie tun. Wie sie geworden sind. Und was sie verstanden haben über sich selbst und das Leben.
Geschichten teilen
Daher habe ich genau das entschieden: meine Geschichte zu teilen. Meinen Prozess. Mit allen Irrungen, Wirrungen, Wegstrecken, Abkürzungen, Versuchen, Einsichten und Rückschlägen.
In meiner therapeutischen Ausbildung habe ich gelernt, als Gegenüber relativ transparent zu sein. Mich einzulassen und zu zeigen, da wo es angemessen scheint. Ohne meinem Klienten meine Geschichte überzustülpen.
Hier gehe ich einen Schritt weiter. Ich dokumentiere meinen eigenen Prozess. Nicht nur zu „Studienzwecken“, sondern auch weil ich es faszinierend finde, meinen Weg noch einmal nachzulesen. Unser Gedächtnis ist oft kurz und trügerisch. Und es ist sehr aufschlussreich, mit etwas Abstand Dinge noch einmal zu betrachten.
Die neue Offenheit zwischen A. und mir hat also noch eine weitere Tür aufgestoßen. Sie hat weitere Kreise gezogen. Denn sie hat mich dazu bewogen, mich anders in der Öffentlichkeit zu zeigen. Mich neu – bewusst – zu positionieren.