Ich habe aufgehört zu zählen, die wievielte Trennung wir gerade erleben, und es verliert auch an Bedeutung. Wenn ich ehrlich bin, habe ich sie provoziert. Interessant dennoch, an welchem Punkt A ausgestiegen ist. Ich nahm es mit einem kurzen Stolpern des Herzens zur Kenntnis, nur um anschließend immense Erleichterung zu verspüren.

Für mich spielt sich gerade die zweitschlimmste Krise meines Lebens ab. Die schlimmste war mit 19, und mein aktueller Zustand zeigt viele Ähnlichkeiten. Kein Wunder – astrologisch erlebe ich gerade meine „Chiron-Wiederkehr“, und in der Tat scheint kein einziger ungeheilter Trigger ausgelassen zu werden. Ich fühle mich wie im Bombenhagel. (Ja genau, Mark Wolynn spricht von dieser Art Formulierungen, die Hinweise auf unsere Traumen geben).

Und da bin ich wieder beim Kernthema Trauma, und in meinen tiefsten Krisen war A jedesmal nicht anwesend. Anfangs war eindeutig er der Auslöser für diese Krisen, doch diesmal hat er damit nichts zu tun. Dennoch hat er es vorgezogen, sich von mir zu entfernen.

Auf mich selbst gestellt

Und so finde ich mich vollständig auf mich selbst zurückgeworfen. Naja, mit einem kleinen Unterschied: ich habe zwei fähige Heiler an meiner Seite. Die eine ist eine ganzheitliche Traumakörpertherapeutin, die andere meine Reikilehrerin. Ich fühle mich flankiert von ihnen, und doch treffen mich die Momente tiefster Verlassenheit, und ich begreife, wie viel ich habe wegsperren müssen, um bis heute überhaupt zu überleben. (Und ja, es ist so dramatisch, wie es sich anhört.)

Dabei können „glückliche Kindheiten“ so harmlos aussehen. Ich hätte noch vor einem Jahr Stein auf Bein geschworen, dass ich weit gekommen bin in meiner Heilung. Und ja, das ist auch nicht falsch. Und doch fühle ich mich gerade wie eine Totalanfängerin. Zurück auf Los. Ziehen Sie keine 4000 Goldstücke ein.

Da kommt die Astrologie noch gewissermaßen tröstend zur Hilfe, weil sie mir gnadenlos anzeigt, was gerade bei und für mich los ist. Brutale Verlangsamung. Drücken meiner Mutterwunde – BIG TIME! Und es schockiert mich – bei all der Trauerarbeit, die ich bereits geleistet habe – was da noch an Kloppern sitzt?!

What. The. Fuck.

In Bezug auf A stelle ich fest, dass ich Zeit brauche. Zeit, um mir klar zu werden, wie ich diese ganze Kiste eigentlich jetzt einordne (war es am Ende einfach nur eine Trauma-Bindung?), und ob ich eigentlich in einen „Beziehungs“-Zustand zurück möchte. Ich hatte schon sehr früh klar gemacht, dass der Weg, den er für sich zeichnete, ein glasklares Nein in mir erzeugte. Fühle ich mich dafür manchmal schuldig? Ja.

Kann Schuld die Basis sein? Nein.

Auch das Thema „Mission“ hat nochmal neue Schärfe für mich gewonnen. Sogar mein Sohn erzählte gestern – eher beiläufig – dass er sich gefragt habe, ob er vielleicht vor langer Zeit als „Agent Gottes“ losgezogen sei, und dann sei er ein Kind geworden und hätte das alles vergessen.

Mein Auftrag

Ich habe mein inneres Gefühl eines Auftrags nie verloren, auch wenn ich diesen Auftrag nur in einem Zustand „reinen Herzens“ klar fühlen kann. Zu schnell kommt das Ego dazwischen und will sich selbst auf die Schulter klopfen. Aber darunter bleibt eine Stimme, die sagt „du weißt!“.

Ziemlich umgehauen hat mich eine Heilsession vor ein paar Tagen mit meiner Reikilehrerin. Ja, ich tat mich diesmal ungewöhnlich schwer damit, den Prozess aufrecht zu erhalten. Zu mächtig waren die Fluchtimpulse. Doch ich bin hindurchgegangen, und ihre Reaktion war unbezahlbar. Sie ist niemand, die anderen Honig um den Mund schmiert. Und doch war sie völlig aus dem Häuschen angesichts der „Größe der Transformation“, die wir zwei gemeinsam vollbracht hätten.

Fehlendes Puzzlestück

Es ging weniger um mich als darum, zahlreichen Seelen ein noch fehlendes Puzzlestück zurück zu geben, das sie in ihrer Weiterentwicklung gestoppt hatte und das ich lange stellvertretend getragen hatte. Sie meinte, sie hätten alle regelrecht gedrängelt, als hätten sie schon lange auf mich gewartet.

Wir spürten eine starke afrikanische Verbindung, was ich überraschend fand, da ich mit Afrika bisher relativ wenig am Hut gehabt habe.

Anschließend meinte sie: „Das ist es, wofür du gekommen bist.“ Und ich meinte nur ironisch: „Nicht gerade weithin sichtbar, oder?“

Worauf ich abzielte, war mein Ringen mit dem Thema Öffentlichkeit. Mangelnde Anerkennung ist für mich ein schmerzhafter Dauerbrenner. Und dann sagt mir jemand, dass ich gekommen sei, um wahre Transformation im Verborgenen zu tun? Fand mein Ego nicht so cool 😀

Was aber etwas für mich verändert hat, war ihre Wahrnehmung. Ihr Blick auf mich. Sie gehört zu den Menschen, die ich in meinem persönlichen Umfeld am höchsten einschätze, wenn es um Bewusstheit und spirituelle Entwicklung geht. Ich gebe viel auf ihre Meinung. Doch ihre Überwältigung über unseren Prozess konnte ich schwer annehmen. Das war doch nichts Besonderes … Oder doch?!?

Was sieht sie, was ich nicht sehe?

Völlig geplättet

Und doch weiß ich, dass es groß war. Es sah nach nicht viel aus, aber mein Energiesystem sprach eine andere Sprache. Ich war nach der Session völlig geplättet. Diese Prozesse verlangen mir viel ab.

Und auch meine Traumen fordern mich bis zum Letzten. Ich könnte fast sagen, sie machen mich demütig oder weisen mir meinen Platz. Alles andere vorher war Pipifax gemessen an dem Schmerz, der sich mir gerade – glücklicherweise therapeutisch verlangsamt – in seiner vollen Pracht enthüllt.

Was A betrifft, hatte ich schon länger nicht mehr das Gefühl, dass er zu meiner Mission noch etwas beiträgt oder mich unterstützt. Er fühlte sich eher nach Last an. Eindeutig ist, dass er meine Mission losgetreten hat und mich lange Zeit vorwärts gepusht hat. Das ist nicht länger der Fall – oder zumindest nicht aktuell.

Was will ich eigentlich?

Es fühlt sich seltsam an, „getrennt“ zu sein, aber die alte Panik ist verschwunden. Ich kann den Zustand bewusst wahrnehmen und mich fragen: was möchte ich eigentlich?

Ich wollte immer einen aktiv wirkenden Heiler an meiner Seite. Das ist Stand heute nicht der Fall.