Was für ein Tag. Wir haben eine „Erschütterung der Macht“ erlebt – um in den Worten der Jedi zu sprechen. Und sie war direkte Folge meiner Sehnsucht nach Wahrheit. Gestern ist wieder einmal geschehen, was schon mehrfach im Laufe meiner über zwanzigjährigen Beziehung zu meinem Mann geschehen ist. Der Boden hat gebebt, kaum ein Stein drohte aufeinander zu bleiben, und am Ende stand Transformation. Ein Durchbruch. Eine Neugeburt.
Meist geschehen Dinge nicht aus dem Blauen heraus. Sie bauen aufeinander auf, steigern und verschärfen sich. Spontan muss ich an ein Neujustieren der tektonischen Erdplatten denken. Wenn zwei Kontinente aufeinanderprallen.
Genau so fühlte es sich an. Zwei Massen (Egos, Persönlichkeiten) reiben sich geraume Zeit aneinander. Sie arbeiten gegeneinander, und es knirscht und rummst. Beide brauchen Raum. Beide wollen sich bewegen. Die Spannung baut sich immer weiter auf. Und irgendwann kommt der Knall. Die Entlastung. Das Feuerwerk. Die Erdplatten (oder wir) finden eine neue Position zueinander. Die Spannung entweicht. Die Massen haben ein neues Gleichgewicht gefunden. Sie haben sich neu zueinander angeordnet.
Es ist faszinierend, wie Themen über einen gewissen Zeitraum in meinem Leben „kondensieren“. Zuerst schnappe ich sie irgendwo beiläufig auf, fast wie das Staubkorn als Anfang einer Perle. Dann ziehe ich plötzlich mehr davon an. Das Bild, das Thema, wird schärfer. Die Lernaufgabe deutlicher. Bis sie schließlich kristallklar vor mir steht.
Intimität und Wahrheit
Als solche Lernaufgabe hat sich in den letzten Wochen das Thema „Intimität und Wahrheit“ herauskristallisiert. Und der gestrige Abend war lebendiger Beweis der Theorie. Angewandte Praxis sozusagen.
Im Wesentlichen hatte ich zuletzt mehrfach gehört, dass wahre Intimität nur in Wahrheit möglich sei. Sobald wir beginnen, etwas zu verbergen, geht die Intimität verloren. Unser Authentischsein. So wiederholt geschehen mit uns.
Doch Wahrheit bringt manchmal Schmerz – und meist Konfrontation. Denn wir neigen dazu, der Wahrheit auszuweichen. Allerdings hat sie einen sehr reinigenden, befreienden Effekt. Und plötzlich beginnen angestaute Energien wieder zu fließen.
Herzverbindung
Schon seit geraumer Zeit hat es mich sehr geschmerzt, zwar zu A., aber nicht zu meinem Mann diese intensive Herzverbindung zu spüren. Ich erlebe diese Herzverbindung wie ein dauerhaftes Glühen in meinem Herzen. Mal mehr, mal weniger bewusst oder intensiv. Aber immer abrufbar. Wie ein energetisches, frei strömendes Band. Als wäre ich an ein größeres Stromnetz angekoppelt. Es fließt durch mich.
Ich hatte mit meinem Mann schon darüber gesprochen, dass mir diese Herzverbindung zu ihm fehlt. Zumal ich sie in letzter Zeit mit einer wachsenden Reihe von Menschen erleben durfte. In der Regel Menschen, die einen guten Zugang zu sich selbst gefunden haben.
Aber gleichzeitig war ich ratlos. Für viele Dinge habe ich Techniken und Methoden erlernt. Sie ermöglichen es mir, bestimmte Ziele zu erreichen. Aber wie etabliert man „aktiv“, willentlich, eine Herzverbindung? Geht das überhaupt? Ist es nicht mehr ein Akt der Gnade? Des Geschehenlassens?
Mir ist es damals einfach „passiert“. Es war auf einem meiner ersten Wochenenden mit A. Die Nähe und Liebe zwischen uns war so groß, so unglaublich intensiv, dass ich irgendwann nur noch überwältigt auf dem Bett lag. Sie streckte mich regelrecht zu Boden. Etwas brach aus mir heraus, etwas unfassbar Starkes und Schönes, und es machte mich völlig handlungsunfähig. Ich konnte nur da liegen und es geschehen lassen. Ich staunte. Ich weinte. Ich lachte vor Ungläubigkeit. Es war einfach überwältigend.
Gnade
Gestern ist mir erneut Gnade zuteil geworden. A. und ich hatten zuletzt immer häufiger das Bedürfnis, unsere Köpfe gegeneinander zu lehnen, Stirn an Stirn. Und ich erfuhr diese Position als ungemein nährend und – intim.
Als mein Mann mich nun – nach unserem Durchbruch – küssen wollte, sagte ich, ich hätte ein viel größeres Bedürfnis, meine Stirn an seine zu legen. Und was soll ich sagen …? Plötzlich spürte ich ihn. In meinem Herzen. Und in meiner Stirn. Die Energie begann zwischen Herzchakra und Drittem Auge zu fließen. Die beiden Punkte verbanden sich. Fast würde ich sagen: die Energie zirkulierte plötzlich durch uns beide.
Und mein Mann spürte es ebenfalls. Wir hatten unsere Herzverbindung gefunden.
Doch damit der Erfahrungen noch nicht genug. Während unseres Streits gestern hatte ich eine falsche Bewegung gemacht und mir auf Höhe der Schulterblätter einen Nerv eingeklemmt. Mir war schon klar, als es geschah, dass dies manifestierte Angst ist. Und der Schmerz ist auch jetzt, wo ich dies hier schreibe, noch nicht völlig verschwunden.
Energiearbeit
Gestern ergab es sich nach langer Zeit, dass ich wieder einmal mit einer Frau textete, die mich vor ungefähr drei Jahren einmal über meinen Blog kontaktiert hat und die selbst inzwischen in einer Dualseelenverbindung lebt. Wir tauschten uns über die Ereignisse der letzten Monate aus, und plötzlich spürte ich, wie wieder diese Energie in mir zu arbeiten begann. Zuerst spürte ich eine seltsame Vertwistung meiner Wirbelsäule. Eine energetische Vertwistung. Als hätte mich jemand ausgewrungen. Und es hatte irgendetwas damit zu tun, was sie mir von ihrem Prozess erzählte. Etwas in mir ging in Resonanz.
Dann begann diese Energie in mir aufwärts zu wandern. Zu drängen. Es war nicht das erste Mal, dass ich diese Erfahrung machte. Aber es war das erste Mal, dass ich es erlebte, während ich mit jemandem ein Gespräch führte. Ein berührendes Gespräch. Oft empfinde ich in solchen Situationen eine drehende Sensation im Körper, wie ein Korkenzieher, der sich aufwärts windet. Und die Leute sprechen ja auch davon, dass die Kundalini-Energie (und ich gehe davon aus, dass es sich darum handelt), sich in Spiralen um die Wirbelsäule windet.
Das Faszinierende an diesem Energiestrom – der für mich immer deutlicher spürbar wird – ist, dass er fast wie sich brechende Wellen Blockaden im Körper „sichtbar“ macht. Denn du spürst, wo deine Energie stockt. Du spürst, wo sie nicht weiter kommt. Du spürst, wie sie in sanften Wellen versucht, den Weg freizuspülen. Und du spürst all die Bereiche, die sie (noch) nicht erreichen kann.
Und so fand ich mich in der erstaunlichen Situation wieder, meiner Bekannten genau beschreiben zu können, was gerade in mir passiert. Jetzt war es im Brustraum. Dann zog es hoch in mein Kinn, meine Nasennebenhöhlen, meine Stirn, mein Kronenchakra. Und dann wieder nach unten. Und als es erneut am Kinn angekommen war, kamen die Tränen.
Also sitzt noch immer ganz viel Unausgedrücktes, nicht Gesagtes, in mir. Dabei arbeite ich schon so lange daran. Aber es scheint sich über all die Jahre so viel angestaut zu haben, dass immer wieder etwas nachrutscht. Viel, viel Klärschlamm. Der komplett ausgewaschen werden will.
Todmüde
Nachdem ist gestern nach dem Durchbruch mit meinem Mann völlig erschöpft und immer noch mit dem eingeklemmten Nacken eingeschlafen war, wachte ich heute morgen todmüde auf. Mein ganzer Körper schrie nach Ruhe. Und nach Energie. Ich fühlte mich wie gemartert.
Also begann ich, mir selbst Reiki zu geben. Und dabei wandte ich erneut die Technik an, von der ich erst kürzlich erfahren habe. Ich kombinierte Reiki mit meiner Vorstellungskraft.
So stellte ich mir vor, einen Samen der Gesundheit in mein Herz zu pflanzen. Und ihm alles zu geben, was er braucht, um zu wachsen und zu gedeihen. Wasser, Licht, Liebe. Und ganz viel Aufmerksamkeit. Dann sprach ich zu meinem Körper. Ich sagte jeder meiner Zellen, dass sie in ihren ursprünglichen, heilen Zustand zurückkehren sollen. Dass sie selbst dafür verantwortlich seien, wieder in ihre Mitte zurückzukehren. An die Stelle, an die sie gehören. Dass ich Krankheit und Schmerzen nicht länger benötige. Dass ich mich entscheide, in einem Zustand völliger Gesundheit zu sein.
Dann bedankte ich mich bei meinen Schmerzen. Für ihre Botschaften. Ihre Weisheit. Für ihre beharrliche Erinnerung.
Heil
Und die ganze Zeit spürte ich, wie mein Energiekörper arbeitete. Separat von meinem physischen Körper. Und scheinbar ohne mein Zutun. Wie er sich umformte. Oder etwas mich umformte. Umsortierte. Sich ausdehnte und lockerte – um in eine neue Form zurück zu finden. In einigen Momenten war das ein sehr angenehmes, fast ekstatisch-schönes Gefühl. In anderen Momenten entlockte es mir merkwürdige Töne. Töne des Unbehagens. Töne des Drucks und des Schmerzes. Manchmal Zuckungen des Körpers. Impulsive Gesten oder Bewegungen.
Und manchmal musste ich nur ganz still liegen und das, was ich angestoßen hatte, geschehen zu lassen. Neusortierung. Neue Positionen. Neue Haltung. Neue Gesinnung.
Ich bin heil. Innen wie außen. Das ist die Botschaft, die es braucht.